Der Begriff "Dirne" gilt im heutigen Sprachgebrauch als ein etwas veraltetes Synonym für "Prostituierte". Da sich die gesellschaftliche Definition von "Prostituierter" gerade im Zeitraum unserer Untersuchung stark wandelt, wird dieser Aspekt später noch genauer zu untersuchen sein. Zur Etymologie: Die exakten Bedeutungswandlungen und -zusammenhänge der Herkunft des Wortes "Dirne" - aber auch die exakten Wort-Stammableitungen - sind bis heute nicht ganz geklärt. Jahrhundert nachgewiesen. Während "Dirne" in der Hochsprache weitgehend als "Hüllwort"in der Bedeutung "Prostituierte" verwendet wird, ist es in den Mundarten zum Teil noch in der alten Bedeutung lebendig z. Bayrisch Dirndl - Dirndlkleid. Auch Unterschied Dirne Und Prostituierte Schmähling setzt in seiner Arbeit "Die Darstellung der menschlichen Problematik in der deutschen Lyrik von "den Begriff "Dirne" dem Begriff der "Prostituierten" gleich, ohne jedoch - und dies ist schade - auf die gesellschaftliche Definitions-Problematik einzugehen. Bereits Unterschied Dirne Und Prostituierte historischen Begriffsnachweis von "Dirnenlied" sind wir auch auf den Begriff "Hetärenlied" gestossen. Aspasia die zweite Gattin des PeriklesThais Geliebte Alexanders des Grossen oder Phryne Geliebte Praxitele. Betrachten wir jedoch Blümmls "Hetärenlieder", so fällt auf, dass es sich bei diesen Liedern um Volkslieder aus den niedersten Ständen handelt. Auch die Figuren, die wir in diesen Texten vorfinden - meist Strassen- und Bordelldirnen - haben nichts gemein mit der griechischen Definition von "Hetäre". Auch der Maler Heinrich Zille verwendete den Begriff "Hetäre" als gleichbedeutend mit "Dirne". In seinem erschienenen Band "Hetärengespräche" Bild und Texte Heinrich Zille erzählen einander acht Strassendirnen aus dem tiefsten Milieu in Bild und Text ihre Lebensgeschichten - ohne sexuelle Zensurbalken. Auch hier wird demzufolge der Begriff Hetäre nicht im ursprünglichen Wortsinn gebraucht, sondern als Synonym für Dirne. Zille hat sich in seinem Titel wohl an Pietro Aretinos "Hetärengespräche" angelehnt. Pietro Aretinos "Ragionementi" erschienen nach der Jahrhundertwende im deutschen Sprachraum in zahlreichen Neuauflagen - meist als limitierte Privatdrucke - und waren in literarischen Kreisen sehr bekannt. Die Titel dieser Ausgaben variieren: Mal erscheinen sie als "Kurtisanengespräche", mal als "Hetärenweisheiten", aber eben auch als "Hetärengespräche". Auch Lukians "Hetärengespräche" erfreuten sich zahlreicher Neuauflagen in dieser Zeit. Unterschied Dirne Und Prostituierte diesen Publikationen treffen wir jedoch - anders als bei Zille und Blümml - tatsächlich auf die Figuren der Edelprostituierten. In Pietro Aretinos "Hetärengesprächen" erzählt zum Beispiel die berühmte Edelprostituierte Nana ihrer Tochter Pippa, wie man reiche alte Herren ausnimmt. Ganz klar grenzt Nana ihren Beruf von den niederen Strassenprostituierten ab - die wichtigsten Unterschiede dabei sind: richtiges Benehmen bei Hofe, eine gewisse Bildung und der hohe Preis. Im September bringen Marcellus Schiffer und Friedrich Hollaender in Berlin im Kleinen Theater ihre Revue "Hetärengespräche" heraus. Auch sie lehnen sich in der Namensgebung vermutlich an die oben erwähnten Publikationen. Allerdings dominiert in dieser Revue bereits der Typus des uniformen "Grossstadt-Girls" - von "Hetärentum" im griechischen Sinn ist auch hier nichts zu spüren. Bezüglich des Begriffs "Hetäre" können wir also festhalten, dass dieser im Zeitraum unserer Untersuchungen zwar weniger häufig auftaucht als der Begriff "Dirne", jedoch vielfach in der gleichen Bedeutung gebraucht wird. Ein weiterer Begriff ist bereits gefallen und bedarf der genaueren Erläuterung: "Kurtisane". Als "Kurtisane" wurde vom Jahrhundert meist die Geliebte eines Adligen bezeichnet. Auch die "Kurtisane" galt - wie die "Hetäre" - im Gegensatz zu den gemeinen Dirnen als gebildet und "gesellschaftsfähig". Im Jahrhundert wird der Begriff besonders für Geliebte aus dem Theaterbereich verwendet also Schauspielerinnen, Tänzerinnen, Sängerinnen. Die verschiedenen Titelbezeichnungen von Aretinos "Ragionamenti" weisen darauf hin, dass der Begriff "Kurtisane" zum Teil ebenfalls vielfach als allgemeines Pseudonym für "Dirne" gebraucht wurde. In der Mitte des Jahrunderts kam von Frankreich ausgehend der Begriff "Cocotte" - Kokotte - in Mode. Sowohl Kokotte als auch Kurtisane werden als "Dirnen" betrachtet, unterschieden sich von den gewöhnlichen Strassendirnen durch eine gewisse "Fixanstellung". Sie sind Mätressen, die zwar ihrem Liebhaber zur Verfügung stehen, dafür aber die Finanzierung eines angenehmen, oft luxuriösen Lebens forderten. Wir sprechen hier natürlich vom allgemeinen Klischee - was aber in vielen Fällen zutraf. Darüber hinaus entwickelt sich der Begriff "Kokotte" in der zweiten Hälfte des
Er war süchtig nach dem Milieu rauchiger Kneipen und finsterer Typen, der Halbwelt von Huren , Zuhältern, Schwarzhändlern und Nachtschattengewächsen. Die vornehmen Herren der englischen Gesellschaft gehen, z. In sprachgeschichtlichen Einführungen in den Bedeutungswandel dient der historische Prozess der Bedeutungsverschlechterung von Frauenbezeichnungen als hauptsächlich verwendetes Lehrbeispiel für Pejorisierung Dirne, Magd , Weib , Mamsell , Frauenzimmer etc. Bedeutungsübersicht 1. Ein frommes Asyl für Gefallene; einen Ort, wo unter einem Dach womöglich die Habgier der Schwitzhöhle mit der Grausamkeit des Gefängnisses und der moralischen Verdammnis, die die Selbstachtung unmöglich macht, vereint ist.
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Die meisten Damen möchten. Hure und Nutte sind abfällige Bezeichnungen für Prostituierte. - Dirne ist eine veraltete Bezeichnung für eine Prostituierte. Aus der Zeitschrift Juristische Rundschau. Nutte ist also stets abwertend, Prostituierte ist als Wort an sich neutral, kann jedoch im Kontext abwertend sein. Ursprünglich auch als neutrale Bezeichnung verwendet, wurde der Begriff lange Zeit im Unterschied zu Prostituierte meist abwertend. Das Rechtsverhältnis zwischen Dirne und Freier Das Prostitutionsgesetz aus zivilrechtlicher Sicht.Die hochentwickelte und kultivierte Frau machte dem Privilegium der einstigen Hetäre und Kurtisane, die fast allein, unter den Frauen ihrer Zeit, höhere Bildung und Persönlichkeit besessen hatte, ein Ende. Aber eine Kampf weise, die damit arbeitet, Schutz gegen Ansteckung zu hintertreiben, ist auf ganz verkehrten Wegen und nimmt mehr auf ihr Gewissen, als sie verantworten kann. Am schmerzhaftesten verdeutlicht die Rolle der Frauen das Dilemma [des Films, der in Klischees erstarrt, die er eigentlich aufbrechen möchte] , denn während die Männer immerhin düster ihr belastetes Gewissen wälzen dürfen, können sie hier nur heilige Hure oder Femme fatale sein. HiNative ermöglicht es sowohl KI als auch Muttersprachlern, Antworten zu geben. Die annähernd gleiche Steigerung zeigt Dänemark. Schmölders Vorschläge in bezug auf Reformen des Strafgesetzbuches lauten:. Frauen rebellieren seit Jahren, sie kämpfen gegen die Rollen, die ihr Land für sie übrig hat — Hure oder Heilige, dazwischen gibt es nichts. Den dunklen Gewalten des mächtigsten Naturtriebes gegenüber mit solchen »Forderungen« zu operieren, scheint mir wahrlich eine recht gefährliche Art von »Idealismus«. Zum Autor www. Schmölder, Hamm. Lesen Bearbeiten Versionsgeschichte. Die engen Wohnverhältnisse, das Schlafgängerwesen legen den Grund zu der frühen sittlichen Verwilderung. Die englische Sprache kennt den Ausdruck lust, im Sinne von geiler Geschlechtsgier. Der Grundzug ihres Benehmens ist ein auffallend bösartiger, man hat an diesen Leuten, wie schon erwähnt, zumeist den Todfeind und die Prostitution, in ihrer schmählichsten und skrupellosesten Form, im Hause. Schimpfwort sexualisiertes Schimpfwort für eine Frau. Diese Sucht, »sich zu verändern«, dieser eingeborne Abenteuertrieb der menschlichen Natur, dieser Erwartungstrieb, in der Hoffnung auf Lusterlebnisse, führt, wenn man ihm nachgibt, in seiner letzten Konsequenz zur geschlechtlichen Libertinage. Iwan Bloch. Aber man kann noch über diese Definition hinausgehen. Referenzen und weiterführende Informationen:. Sie werden dann etwa ihre Ehe in der Art führen und sie so heilig halten, wie viele Männer ihre Ehe führen und heilighalten. Substantiv , f [ Bearbeiten ]. Wiesbaden: Insel-Verl. Von der Manneskraft und Männerreinheit einer jungen Generation hängt das Glück dieser Frauengeneration und insbesondere die Bildung der künftigen Rasse ab. Fischer, Berlin. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien forderte Dr. Der Roman ist die Hure unter den Gattungen — der kann man alles Mögliche andienen.